Schönhorst Im Ort gab es 1927 eine 7-klassige unvollständige Mittelschule. Bis 1938 war Deutsch Unterrichtssprache, danach Russisch. Es gab im Ort zwei Schulgebäude. Im Alltag wurde ein plattdeutscher Dialekt gesprochen. Die Kirche wurde in der Sowjetzeit als Klub genutzt. Die Gemeinde gehörte zum Kirchspiel Neuendorf. Elektrischer Strom war im Dorf vorhanden. Im Ort gab es ein Entbindungsheim mit einer Hebamme. 1918 wurden 2.720, 95 ha von 35 Vollwirtschaftshöfen mit jeweils 65 Desj. Land bewirtschaftet. 55 Anwohner bearbeiteten nur Pachtland. Der Kolchos umfasste 2.742 ha Ackerland und 75,5 ha Hofland (je 0,55 ha pro Hof). Im Dorf gab es 90 Brunnen, davon führten 41 Trinkwasser. Neben dem Feldanbau wurde auf 58 ha Obst (17 ha Steinobst, 39 ha Kernobst, 2 ha Himbeeren)), auf 10 ha Gemüse und auf 6,4 ha Wein angebaut. Auf 10 ha waren Maulbeerbäume für die Seidenraupenzucht angepflanzt. Im Ort gab es wenige Ziegelhäuser, die meisten Gebäude waren aus Lehm gebaut. Etwa 30 Prozent von ihnen waren mit Ziegeln oder Schindeln gedeckt. Die anderen mit Stroh. Mit Neuendorf zusammen wurde eine Ziegelei für die Herstellung von Ziegeln, Dachziegeln und Kalk betrieben. Der Ort diente als Milchsammelstelle für die Molkerei in Neuendorf. Im Dorf gab es zwei Schmieden, eine Reparaturwerkstatt für landwirtschaftliche Maschinen und eine Tischlerei. Es gab nur ungepflasterte Straßen und Wege. Quelle: Mennonitische Geschichte und Ahnenforschung “Chortitza”
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